17.06.2017 - Einen Tag Berufsfeuerwehrmann sein

Genau diesen Wunsch konnten sich die Mitglieder der Jugendfeuerwehr am vorletzten Wochenende erfüllen. Pünktlich um 18 Uhr traten 16 hochmotivierte Jugendliche ihren „Dienst“ an. Als erstes galt es das Nachtlager einzurichten, bevor die Kids in zwei Löschgruppen aufgeteilt wurden. Vor dem ersten Übungsdienst der 24 Stunden Schicht stand zunächst das Abendessen auf dem Plan. An dieser Stelle sei der Familie Alongi gedankt, von der wir eine leckere Hackfleischsoße gesponsert bekamen.

Nach dieser Stärkung hieß es dann antreten zur theoretischen Übung über Funk. Allerdings konnte diese Übung nicht ganz zu Ende geführt werden, da sie vom ersten Alarm des Tages unterbrochen wurde. Nachdem der Alarmton abgeklungen war, hieß das Einsatzstichwort „Personensuche“. Beim Ausrücken zu diesem Einsatz war allen Kindern eine gewisse Nervosität anzusehen, die sich aber schnell legte. Nach etwa einer halben Stunde konnte die vermisste Person in der Senke des Rundweges zwischen Sportplatz und Reithalle gefunden, gerettet und dem Rettungsdienst übergeben werden. Gut gelaunt über diesen ersten Erfolg rückten wir wieder ein. Inzwischen war bereits allmählich die Zeit für die Nachtruhe angebrochen. Nach kurzer Spielerunde mit Karten- oder Brettspielen hieß es also ab in die Federn und ausruhen für die restliche Dienstzeit. Doch wie es eben so ist, hielt auch die Nachtruhe nicht lange an. Kurz vor Mitternacht ging ein weiterer Alarm ein. Diesmal hieß es ausrücken zum Schaumbergbad, dort hatte die Brandmeldeanlage einen Alarm ausgelöst. Nach kurzer Überprüfung der Lage konnte jedoch festgestellt werden, dass es sich hier um einen Fehlalarm handelte. Sichtlich genervt von der Störung ihrer Nachtruhe stiegen die Kids wieder in die Autos und beschwerten sich zum Teil sogar über dieses im Nachhinein unnötige Ausrücken. Tja, so ist das eben. Einsätze kommen eben oftmals zu ungünstigen Zeitpunkten. Zurück im Feuerwehrhaus fielen die meisten Jugendlichen total erschöpft ins Bett und konnten endlich ihren wohlverdienten Schlaf finden. Doch wer dachte er könne nun bis um zehn Uhr im Land der Träume verweilen, der hatte sich gewaltig geirrt. Bereits um 5:45 riss der Ton des Meldeempfängers unsere kleinen Berufsfeuerwehrmänner und
-frauen unsanft aus dem Schlaf. Diesmal musste eine Ölspur auf dem Gelände der ehemaligen Firma Godiplast beseitigt werden. Doch damit nicht genug. Noch während dieser Tätigkeit ging ein weiterer Einsatz ein. Im Bereich der Bacchushütte war ein Baum auf einen Wanderweg gefallen, den die Kinder zunächst klein schneiden und anschließend zur Seite räumen mussten. Nachdem auch diese Probleme beseitigt waren stand im Gerätehaus das Frühstück auf dem Plan, bei dem sich aber so mancher zu wünschen schien der Teller wäre ein Kopfkissen. Um 10 Uhr stand dann der nächste Übungsdienst auf dem Plan, diesmal zum Thema technische Hilfe. Im Anschluss daran hatten die Kinder ein wenig Freizeit, die sie mit Torwandschießen, Tischfussball und Brettspielen verbrachten. Kurz nach 12 hieß es für unsere „Berufsfeuerwehr“ dann wieder: Ausrücken zum nächsten Einsatz! Ein Verkehrsunfall mit einer eingeklemmten Person hatte sich auf dem Gelände vor der Malteser Rettungswache ereignet. Kurz nachdem die erste Löschgruppe die eingeklemmte Person aus dem verunfallten PKW befreit hatte, fing dessen Motorhaube Feuer. Doch auch hier bewahrten die Kids einen kühlen Kopf. Vorschriftsmäßig war der Brandschutz bereits sicher gestellt, sodass einer schnellen Bekämpfung des Brandherdes nichts im Wege stand. Noch während der Nachbesprechung dieses Einsatzes im Feuerwehrgerätehaus, ging erneut der Alarmton. Dieses Mal allerdings nicht für die Jugendfeuerwehr. Unsere Aktiven mussten zu einem Unfall auf der Autobahn ausrücken. So hatten die Kinder einmal die Möglichkeit das Ausrücken der aktiven Wehrkameraden hautnah mitzuerleben. In der Zeit in der die Löschfahrzeuge im Einsatz waren, hatte die Jugendfeuerwehr erneut die Möglichkeit sich im Umfeld des Gerätehauses frei zu beschäftigen. Als die Aktiven endlich von ihrem Einsatz zurück waren, hatten einige Jugendliche schon die Hoffnung aufgegeben, heute noch selbst einen Einsatz zu erleben. Doch gerade dann, als niemand mehr damit rechnete ertönte doch noch einmal das Signal zum Ausrücken. Einsatzstichwort diesmal: Brand. Für viele Kinder war dieser Einsatz das Highlight des Tages, denn am Einsatzort Sportplatz erwartete sie ein reales Feuer, das die Besetzung des HLF mit einem Löschangriff mit drei Rohren schnell unter Kontrolle bringen konnte. Währenddessen stellte die Mannschaft des WLF die Wasserversorgung über eine lange Wegestrecke sicher. Nachdem auch diese Herausforderung erfolgreich gemeistert war, stand zum Abschluss des diesjährigen Berufsfeuerwehrtages ein kleines Grillfest mit den Eltern auf dem Plan.
Nach Dienstende schienen die Kinder sehr glücklich über das Erlebte, aber auch total erschöpft von den Anstrengungen der letzten 24 Stunden zu sein. Von verschiedenen Eltern war zu hören, dass die Kinder - kaum war die Haustür geschlossen – erledigt ins Bett fielen und auf der Stelle einschliefen.
Wir hoffen der Berufsfeuerwehrtag war für die Kinder ein schönes Erlebnis. Die Betreuer hatten auf jeden Fall ihren Spaß und freuen sich darauf solch eine Aktion in der Zukunft noch einmal zu wiederholen.
Weiterhin sei noch allen aktiven Wehrkameraden und sonstigen Personen gedankt, die uns in diesen 24h Stunden unterstützt haben. Sei es als Fahrer, Koch, verletzte bzw. vermisste Person, beim Aufbau, bei der Logistik etc. Ohne euch wäre dieser Tag in dieser Form nicht möglich gewesen. Vielen Dank!!


Die Jugendfeuerwehr verabschiedet sich mit diesem BF-Tag auch in die Sommerpause. Wir wünschen allen Jugendfeuerwehrangehörigen und ihren Familien schöne Sommerferien und viel Erholung. Hoffentlich sehen wir uns in gewohnter Stärke im August wieder.
Das Betreuerteam